Freitag, 4. Mai 2012

Alles was es so zu feiern gibt



Ich bin schon ein paar mal gefragt worden, wann ich denn wieder was schreibe. Am letzten Wochenende habe ich mir den Fuß verknickt, so dass ich den jetzt noch ein bisschen hochlegen muss und darum Zeit habe etwas zu schreiben.
Zur Arbeit gibt es eigentlich nicht so viel zu sagen: ich arbeite immer noch in der Tischlerei und wir stellen halt so die ein oder andere größere oder kleinere Sache her... - aber es gab ja auch Wochenenden an denen ich was gemacht habe.
Karfreitag in Tarma
Die Feiertage an Ostern habe ich zu einer kleinen Reise genutzt, als erstes mal nach Tarma, da sind die Tage der Semana Santa, also die Karwoche, wie eigentlich überall in Peru die höchsten Feiertage. Dementsprechend werden sie auch gefeiert: Die ganze Stadt ist voll und überall ist Markt. Vormittags habe ich eine kleine Wanderung auf einem Inka-Weg gemacht und mir nachmittags dann das Spektakel in der Stadt angeschaut. Karfreitag ist es Tradition, Blumenteppiche auf die Straße zu legen, über die dann nachts eine Prozession läuft. Dafür wird den ganzen Tag vorbereitet, die Leute bauen immer in Gruppen ein Bild. Dafür wird zuerst ein Grundmuster aus Erde gemacht, was dann komplett mit Blütenblättern ausgefüllt wird. Dazu gibt es überall am Straßenrand Zuckerwatte und Blinklicht-Stände. Eigentlich passt das mehr zu Weihnachtsmarkt, als das es unserem deutschen Verständnis von Karfreitag entsprechen würde. Auf jeden Fall bin ich die Prozessionsstrecke schon bevor es los ging dreimal abgelaufen, es war echt voll beeindruckend wie alles immer bunter wurde. Als es dann dunkel war, kam die Prozession mit superkitschigem Jesus im weißen Sarg auf einer Sänfte getragen aus der Kirche. Damit fing der Umzug durch die engere Innenstadt an. Dadurch dass an jeder Ecke eine Kreuzwegstation gehalten wurde, hat das Ganze dann, um einmal die Plaza zu umrunden, über eine Stunde gebraucht. Aber dabei war Volksfest.
Nachts bin ich dann noch weiter nach Lima gefahren, um einfach ein bisschen Großstadt, Sommer und Kultur zu genießen. Das vermisse ich hier nämlich schon.
Das Wochenende darauf war dann das größte Fest im Jahresverlauf Prosoyas, dem Jahrestag des Projekts. Eine ganze Woche vorher wurden dafür schon Vorbereitungen getroffen. Überall wurde geputzt und die Jungen haben die ganze Zeit Programm eingeübt. Freitag Abend kamen dann die Mädchen aus Quillazu und einige Leute aus dam Dorf zu Besuch, um zusammen zu feiern. Jede Nucfa hatte einen Programmpunkt vorbereitet und dabei waren sie wirklich kreativ, ich hätte nie gedacht, dass 15jährige Jungen so tanzen und Theater spielen können, ohne die ganze Zeit zu lachen. Gegen Ende des Programms haben wir Deutschen - also die Freiwilligen und drei Internet Experten, die grade hier waren - uns zu einer spontanen Gesangseinlage entschieden und so auch noch etwas beigetragen. Danach wurde der Sportplatz zur Tanzfläche umgewandelt und die halbe Nacht gefeiert. Insgesamt war es für mich die gelungenste Feier, die ich bisher hier erlebt habe. Am nächsten Morgen gab es dann noch einen Gottesdienst mit anschließender formeller Zeremonie und zum Abschluss das große Pachamanca essen.
Auf dem Weg in die Selva
Das letzte lange Wochenende haben wir dann dazu genutzt, in den Urwald nach Puerto Bermudez zu fahren. Hier ist zwar auch alles grün, aber halt noch hügelig. In Richtung Amazonas kommt man, indem man in Villa Rica (der Hauptstadt des Kaffees) in einen Camioneta steigt,.Dort auf der Ladefläche stehend fährt man erst auch noch eine Weile durch die Hügel, bis man dann auf einmal nach unten schauen kann und sich vor einem das ewige Grün ausbreitet. Mit der Vorstellung, dass das bis zum Atlantik ein paar tausend Kilometer weiter genau so bleibt, ist es echt beeindruckend. Auf jeden Fall sind wir nach vier Stunden Fahrt dann in der dicken Luft des Amazonas angekommen. Da wir mit einem Freund von hier, der mal in Bermudez gearbeitet hat, zusammen unterwegs waren, sind wir auch gleich an jeder Ecke begrüßt worden. Da Juan abgesehen davon, dass er viele Leute kennt, auch ziemlich gut Gitarre spielen kann, war dann der Treffpunkt im Park zum Konzert und danach natürlich noch zum weggehen. Am nächsten Tag sind wir dann mit einem Guia zur Urwaldtour aufgebrochen: zuerst mit dem Boot und dann zu Fuß in den Wald zu den Riesenbäumen. Wir haben zwar keine großen Tiere, sondern nur Insekten und Vögel gesehen, aber trotzdem war der Wald voll beeindruckend. Bis ich von einer Liane gesprungen bin und mir den Fuß umgeknickt habe. Den Rückweg konnte ich dann irgendwie nicht mehr so genießen. Für den Rest der Zeit blieb mir dann nur noch die Hängematte, das ließ sich aber auch noch aushalten.
Eine Sache zur Arbeit fällt mir doch noch ein. Wir haben zwischendrin immer mal Treffen mit allen Freiwilligen im Projekt. Die erste Hälfe vom Jahr haben wir uns da vor allem über die Dinge "ausgekotzt", die im Projekt besser laufen könnten und dann versucht, das den Verantwortlichen zu erklären. Irgendwie haben wir dann festgestellt, dass das alles nichts bringt und dass sich nur was ändert, wenn wir es selber machen.
Bei unserer letzten Freiwilligen-Reunion haben wir uns überlegt, dass eine Sache an der es im Projekt entscheidend fehlt und an der wir etwas ändern können, das Marketing ist. Als ersten Schritt dazu wollen wir einen Katalog aller Produkte erstellen, weil es noch nicht einmal den gibt und niemand weiß, was eigentlich alles hergestellt und zu welchem Preis verkauft wird. Damit habe ich mich zwischendurch immer noch mal ein wenig beschäftigt.
Ansonsten bin ich dabei meine letzte Zeit hier mit dem noch anstehenden Urlaub zu planen und versuche alles das, was ich mir noch vorgenommen habe, umzusetzen.

Sonntag, 25. März 2012

Die Regenzeit geht zu Ende und ich habe das Gefühl, dass die Zeit immer schneller vergeht. Das was ich hier so mache, ist für mich eigentlich wirklich Alltag und darum ist es auch schwieriger, was zum Erzählen zu finden. Aber ein bisschen was gibt es da schon noch.
Ich arbeite wieder in der Tischlerei. Seit die Schulzeit wieder angefangen hat, sind alle Arbeiter wieder da und ich werde darum in der Küche nicht mehr gebraucht. In der Carpinteria sind wir gerade dabei, durch alle Häuser zu gehen und das, was sich im letzten Jahr so an Reparaturarbeiten und fehlenden Möbeln angesammelt hat, wiederherzustellen. Dabei arbeiten wir mit den neuen „Alumnos der Especialidad“ zusammen, also mit den Schülern, die letztes Jahr mit der Schule fertig geworden sind, und sich jetzt dieses Jahr in verschiedenen Bereichen  spezialisieren.
Da steht der Baum
Da ja Ende des Jahres Schüler gegangen sind, sind in den letzten Wochen auch nach und nach neue Bewerber gekommen, die je nach Bedürftigkeit aufgenommen wurden. Dabei ist es Ritus, dass allen Neuen die Haare geschoren werden. So sind sie die erste Woche auf jeden Fall gut erkennbar.
Eine Besonderheit in der letzten Zeit war auf jeden Fall noch der „aniversario del club de madres“ (Geburtstag vom Mutter Club). Das sind Frauen aus dem Dorf, die sich regelmäßig hier treffen und gemeinsam Handarbeiten machen. Zu diesem Anlass habe nsie ein Fest mit traditionellen Spielen organisiert. Also als erstes gab es natürlich wie bei jeder Feier Pachamanca zu essen. Später kam dann eine Gruppe, die Musik gemacht hat und es wurde gemeinsam Volley- und Fußball gespielt. Und dann gab es „jalar pato“, dabei tanzt man unter Bändern mit einem Ring durch und versucht sie runter zu ziehen. Wer das letzte Band gewonnen hat, bekommt dann eine Ente geschenkt... auch wenn ich immer noch nicht so ganz verstanden habe, warum jetzt ausgerechnet eine Ente. Das andere große Spiel war der „cortar monte“, dabei wird ein Baum mit lauter kleinen Geschenken drin aufgestellt. Dann wird darum herum getanzt und dem Baum immer ein Machetenhieb gegeben. Wer den Baum zum Umfallen bringt, muss dann im nächsten Jahr das Fest schmeißen. Das ist so ein bisschen wie Schützenfest. nur halt eben peruanisch mit Cumbia Musik und Macheten. 

Das Knoten Spiel
In der letzten Woche habe ich noch etwas abgesehen von meiner normalen Arbeit gemacht. Zusammen mit einer österreichischen Freiwilligen, die für einen Monat hier mitgeholfen hat, habe ich mit den Consejeros  und Gruppenleitern hier erlebnispädagogische Teamübungen gemacht. Zum einen wollten wir ihnen ein paar Spiele zeigen. die sie auch mit den Jungens machen können, zum anderen war es aber auch für ihr Team gut. Und im Laufe der Woche war wirklich eine Veränderung zu merken zwischen einer Gruppe, die noch nie so etwas gemacht hat, und einem motivierten Team, das von alleine anfängt zu planen.
Gestern Abend war im Dorf Hochzeit, so dass ich noch einmal so ein richtiges Dorffest hier erlebt habe und jetzt bin ich in Oxa, um noch ein bisschen das Internet auszukosten.

Samstag, 18. Februar 2012

Gruesse aus der Regenzeit

Hola, ich lebe noch und darum schreibe ich sogar auch noch mal. In der letzten Woche hatten wir schon Halbzeit: Die Zeit vergeht einfach zu schell und darum gibt es meistens andere Sachen zu tun, als Berichte zu schreiben.
Anfang des Jahres stand erstmal das Zwischenseminar an. Weil das bei uns im Projekt stattgefunden hat, mussten noch einige Vorbereitungen getroffen werden. Beispielsweise haben wir in der Woche, bevor alle gekommen sind, noch den Fussboden im Seminarraum fertig gelegt, gestrichen und danach alles eingeräumt. Ausserdem war es meine Aufgabe, das Hotel fertig herzurichten, zu putzen und Betten zu beziehen, so dass ich, bis alle da waren, genug Arbeit hatte.
Trotzdem habe ich mich riesig gefreut, die Anderen wieder zu sehen. In der Zeit, in der sie da waren, haben wir das “normale” Seminarprogramm mit dem Vorstellen von Höhen und Tiefen der Zeit hier und ein bisschen Administration gemacht. Ausserdem gab es einen Ausflug zu einem Wasserfall, den auch ich noch nicht kannte. Insgesamt haben wir echt viel erzählt und es war spannend zu hören, was die anderen so arbeiten, aber auch schon unternommen haben. Nachdem einige von ihnen schon gerreist waren, habe ich noch mal richtig Lust auf meinem Urlaub am Ende vom Jahr bekommen. Am Wochenende haben wir Oxapampinos den anderen ein bisschen unsere Stadt gezeigt. Die Zeit mit ihnen zusammen ist viel zu schnell vergangen und bei uns der normale Arbeitsalltag wieder eingekehrt.
Das hieß für mich erstmal wieder in die carpinterria (Schreinerei)zu gehen. Weil mit dem neuen Jahr ein paar Arbeiter gegangen sind und dafür Neue gekommen sind, hatten wir dort einige Arbeiten, um Zimmer neu herzurichten.
Anfang Februar sind der Tischler und auch zwei der drei Küchenfrauen in Urlaub gegangen, wodurch in der Tischlerei weniger Arbeit ist, dafür aber in der Küche Hilfe gebraucht wird. Also arbeite ich gerade in der Küche. So lerne ich, neben vielem Suppengemuese schnibbeln, auch ein bisschen peruanisch Kochen. Das Schöne an der Arbeit ist, dass auch immer Jungen in der Küche helfen und man dort natürlich deutlich besser erzählen kann als in der carpinteria. Ausserdem wird auch hier Carneval gefeiert und zwar in Form einer großen Wasserschlacht und das lässt sich natürlich beim Spülen auch gut machen. Das einzige Problem daran ist, dass es gerade auch die ganze Zeit regnet und darum die Sachen nicht trocknen.
Das war so das, was ich im Projekt gerade mache. An den Wochenenden bin ich fleißig dabei tanzen zu lernen, dafür eignen sich Oxas Diskotheken naämlich wirklich.Und nach dem ich beim Zwischenseminar von den anderen von der weiten Welt außerhalb meines Dorfes erzählt bekommen hatte, musste ich auch nochmal ein Wochenende nach Lima fahren, um ein bisschen Großstadt zu genießen, was mir auch wirklich gut getan hat.
Wir genießen hier noch ein bißchen die Ferien bis die Jungen wieder in die Schule müssen, alle Arbeiter zurück sind und die volle Arbeit weiter geht.

Samstag, 7. Januar 2012

Feliz Navidad

Anfang Advent (obwohl es Advent hier eigentlich nicht gibt) haben wir uns erst mal ein langes Wochenende frei genommen, um mal ein bisschen mehr von unserer Umgebung zu sehen. Von Pozuzo aus sind wir in Richtung Cordillera zu einer dreitägigen Wanderung aufgebrochen. Dort wo die Straße aufhört, fing unser Weg an. Den ersten Tag ging es die ganze Zeit an einem Fluss entlang durch den Urwald. Dafür war es aber schon ziemlich steil. Nach vier Stunden angegebener Laufzeit (wir Gringos haben ein bisschen länger gebraucht) sind wir in einem Dorf angekommen. Dort haben wir festgestellt, dass es sogar eine Schule, eine Krankenstation, eine Kirche, Strom und ein Telefon gab. Mit alle dem hatten wir irgendwie nicht gerechnet, aber so haben wir eine gemütliche Nacht verbracht. Für den nächsten Tag hatten wir uns schon Schlimmes vorgestellt, weil unser Guide meinte, dass es wenigstens 10 Stunden Laufzeit, 30 Kilometer und 2000 Höhenmeter zu bewältigen gibt. Doch mit vielen frischen Bananen ausgerüstet sind wir besser voran gekommen als vorher gedacht. Irgendwann am frühen Nachmittag, als wir den Wald schon verlassen hatten, fing es dann an zu regnen. Daraufhin hat sich der Weg ziemlich schnell in einen kleinen Fluss verwandelt und unsere Schuhe haben ihr Gewicht vervielfacht. Dafür ist die Landschaft mit ihren umnebelten Bergen immer beeindruckender geworden und irgendwann haben wir den höchsten Punkt doch noch erreicht. Von dort konnte man das nächste Dorf schon sehen. Es bestand allerdings nur aus einer Schule und ein paar kleinen Hütten. Beim Ankommen sind wir von der Lehrerin freundlich begrüßt worden. Sie hat ihr Zimmer geräumt, damit wir dort übernachten können. Dort haben wir unsere nassen Sachen abgelegt. Danach sind in die Küchenhütte gegangen, um uns dort ans Feuer zusetzen und uns mit der Lehrerin ein bisschen über das Leben im Dorf zu unterhalten. Die Kinder laufen bis zu drei Stunden, um zur Schule zu kommen, dem entsprechend kommen bei Regen dann halt weniger. Und alle Menschen dort oben leben eigentlich nur von Kartoffelanbau und ein bisschen Tierhaltung. Das ist schon noch mal etwas anderes als bei uns, wo es eine Straße gibt. So gab es dann auch zum Abendessen drei verschiedene Sorten Kartoffeln auf dem Teller.
Am nächsten Tag ging es dann nur noch bis zur nächsten Straße zwei Stunden bergab. Von Muña, dem Dorf wo wir ankamen, sind es ungefähr genauso viele Stunden mit dem Auto zurück nach Pozuzo wie zu Fuß. Trotzdem haben wir uns für die motorisierten Fahrzeuge entschieden. Zuerst mal ging es mit einigen Schafen auf einem kleinen LKW und dann mit einem Taxi bis Huanuco. Dort haben wir noch eine Nacht lang eine richtige Stadt genossen, um dann am nächsten Tag nach Oxa zurück zu fahren. Während der Fahrt waren wir sogar so hoch, dass wir Schnee gesehen haben, und eigentlich wollten wir uns zu den Alpakas stellen und eine weiße Weihnacht abwarten, aber dann ging es doch zurück in den Regenwald.

Hier im Projekt ging es dann stark auf die großen Ferien zu und das hat man Allen angemerkt. Am nächsten Wochenende war dann „fiesta de promocion“ - der Abschlussball der Schulabgänger. Nachdem der offizielle Teil mit vielen Reden gelaufen war, gab es ein Fest wie alle Feste hier: viel Cumbia zum Tanzen und Bier für's ganze Dorf. Die Jungens aus dem Projekt mussten allerdings schon relativ schnell wieder gehen und durften nichts trinken. Für den Rest vom Dorf wurde das Fest um drei Uhr morgens durch einen Stromausfall im ganzen Dorf beendet. Vielleicht war es auch besser so.
In der kommenden Woche gab es auch im Projekt eine Verabschiedungsfeier, allerdings nicht für die Schulabgänger. Sondern die, die ihre especialidad beendet haben. Das ist ein Jahr nach der Schule, in dem sich die Jungen in den zwei Werkstätten, die ihnen am besten gefallen, spezialisieren. In dieser Woche mussten sie dann ihre Abschlussarbeiten präsentieren, an denen sie die letzte Zeit intensiv gearbeitet hatten. Das „Deficon“ wie sich die Arbeit nennt wird dann benotet, wodurch sie ein allgemein anerkanntes Zeugnis über ihre Arbeit haben.
Am nächsten Abend gab es die Abschlussfeier mit Tanz im Auditorium. Dazu kamen auch die Mädchen aus Quillazu und die Jungen durften Chicas aus dem Dorf einladen –ein ganz großes Ereignis!
In der Woche wurde für Weihnachten geschmückt. Wir haben eine Krippe und an allen Häusern hängen Lichterketten. Heiligabend Vormittag haben wir noch gearbeitet um fünf gab es dann Kaffeetrinken mit Paneton und Kakao, dabei haben die Jungen auch ihre Geschenketüten (wieder mit Paneton und Schokolade) bekommen. Den ganzen Rest vom Tag hatten dann alle die Erlaubnis ins Dorf zu gehen. Dort gab es um zehn Uhr einen schönen Gottesdienst, der mit dem Segnen der mitgebrachten Jesuskinder für die Krippen und wieder Paneton essen geendet hat. Danach mussten wir auch schon hoch gehen, weil es um halb zwölf das lang ersehnte Festmahl gab, für das am Tag vorher extra ein Schwein geschlachtet wurde. Um Mitternacht haben sich alle frohe Weihnachten gewünscht. Weil Weihnachten der einzige Tag im Jahr ohne festgelegte Bettzeit ist, waren die Jungen noch die ganze Nacht auf den Beinen. Wir (Freiwillige) haben dann erst mal unsere Pakete geöffnet. Ich glaube ich habe mich noch nie so über Marzipan, Lebkuchen und Spekulatius gefreut, das war echt unglaublich lecker. Danach sind wir dann noch mal ins Dorf gegangen, wo ein typisches Fest mit Cumbia zum Tanzen im vollen Gange war. Da es aber glaube ich im ganzen Dorf niemand gab, der nicht sturzbesoffen war, habe ich es nicht so lange dort ausgehalten. Die ganze Woche bis Silvester gab es dann eigentlich immer irgendwo Feste der gleichen Art.
Das neue Jahr habe ich in Oxapampa eingeläutet. Hier ist es Tradition, dass Puppen mit alten Kleidern verbrannt werden als Symbol dafür, dass das Alte im alten Jahr bleiben kann. So gab es um Mitternacht zwar wenig Feuerwerk, dafür aber lauter kleine Feuer in der Straße zu sehen.
So habe ich die Feiertage verbracht. Jetzt sind bei uns Ferien und alles etwas ruhiger. Die Hälfte der Schüler ist grade auf Familienurlaub gefahren. Und die Hälfte die noch hier ist, muss nur ihre täglichen Aufgaben machen, danach gehen sie ins Dorf zum Fußballspielen oder gehen im Pool baden.