Samstag, 1. Oktober 2011

Eine neue Nachricht von mir

Sooo, jetzt schaffe ich es auch noch Mal mich zu melden. In den letzten Wochen war hier immer was zu tun, so dass ich gar nicht viel Zeit hatte um zum Schreiben zu kommen.
Meine nächste Werkstatt nach der Imkerrei war eigentlich die Landwirtschaft, in der sich gerade alles um die Kaffeeproduktion dreht. Bevor wir da so richtig angefangen haben, gab es aber erst noch eine andere Aufgabe. Wir hatten Besuch aus Deutschland von drei Herren des Senior-Experten-Service, die hier den Kanal erneuern sollten, damit beide Turbinen für die Stromversorgung des Projekts gleichzeitig laufen können. Bei dieser Arbeit war auch unsere Hilfe gefragt und diese Arbeit hat mir echt Spaß gemacht. Fast wie im Sommerurlaub hieß es erst mal in den Bach steigen, um den aufzustauen. Das ging natürlich nicht ohne ganz Baden zu gehen. Dann mussten alle Steine, die sich innerhalb der letzten zehn Jahre auf dem Kilometer Kanal gesammelt hatten, ausgeschaufelt werden. Während dieser Arbeiten hatten wir das erste Mal hier nicht die ganze Zeit Strom, sondern zwei Nächte nur Kerzenschein. So schlimm war das aber auch nicht. Nach drei Tagen war das geschaft und wir konnten weiter in der Landwirtschaft helfen.
Jetzt weiß ich, was dazu gehört Kaffee herzustellen und ich bin echt der Meinung, dass jeder, der Kaffee trinkt, mal Kaffee entspelzen sollte. Die Arbeit ist echt ziemlich nervig und es braucht ewig. Danach muss der Kaffee gleich dreimal so gut schmecken. Trotzdem war es echt spannend, mit zu bekommen was alles dazu gehört: erst ernten, dann trocknen, dann entspelzen, rösten, mahlen und erst ganz am Ende abfüllen. Unsere zweite Woche in der Landwirtschaft haben wir dann einen neuen vivero für die Zucht der Kaffeepflanzen gebaut und dafür ziemlich viel Erde geschaufelt. Vor allen Dingen hat das dazu geführt, dass ich mal wieder beeindruckt war, was die Leute hier körperlich alle arbeiten können.
Und es gab schon wieder was besonderes für mich. Weil drei Tage lang ziemlich viele Gäste hier im Hotel und Restaurant waren, habe ich dort mit geholfen und weiß jetzt auch wie das funktioniert... die Zimmer im Hotel sind wirklich schön und das Essen im Restaurant schmeckt auch - also ihr könnt mich alle besuchen kommen!
Am 23.September machen hier alle Ausflüge. Weil das aber Freitag war und gearbeitet wurde, haben wir unseren Ausflug am Samstag gemacht. Morgens um fünf sind wir aufgebrochen, um nach Villa Rica zu fahren. Das ist ein Städtchen gar nicht so weit weg von hier, aber ich bin in Peru. Also wie bekommt man 40 Jungen nach Oxapampa (die erste Zwischenstation)? Dazu wurde der Traktoranhänger beladen. Mit dem Taxi braucht man ungefähr eine Stunde für die 30 Kilometer dieser Strecke. Mit dem Traktor haben wir für den Hinweg dreieinhalb Stunden gebraucht, aber abgesehen davon, dass es geregnet hat, war die Fahrt in den Morgen hinein wirklich schön. Von Oxa sind wir dann mit Kleinbussen weiter nach Villa Rica gefahren. Die Fahrt ging ein bisschen schneller als die erste, obwohl wir zwischendrin einen Platten hatten. Villa Rica ist hier die Stadt mit dem meistem Kaffee und das sieht man auch: an jeder Ecke gibt es den zu kaufen. Wir sind, nachdem wir ein bisschen durch die Stadt gelaufen sind, noch weiter zu einem See gefahren wo wir alle fuer eine kleine Runde auf Boote umgestiegen sind, danach sind wir noch in ein Schwimmbad gefahren. Das war wirklich witzig. Und dann ging es wieder zurueck auf unsere Tagesreise von insgesammt 90 Kilometern. Um acht waren wir wieder in Oxa, wo der Trecker schon auf uns gewartet hat. Diesmal auf dem Anhaenger liegend ging es dann wieder los: fuenf Stunden, einen quer stehenden LKW und einen platten Reifen später unter ziemlich schoenen Sternenhimmel haben wir es dann doch noch geschafft anzukommen. Ich glaube, wenn ich wieder in Deutschland bin, kann ich Tagesreisen in jede Stadt Deutschlands machen und die Fahrt stoert mich gar nicht.
Diese Woche habe ich dann in der Tischlerrei gearbeitet. Die meiste Zeit haben wir damit verbracht einen neuen Seminarraum fertig zu bauen.Auf jeden Fall lerne ich immer noch staendig etwas Neues. So viel kann ich hier gar nicht schreiben.

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