Freitag, 19. August 2011

Ich bin in Lima!!!


Auf dem Dach des Romerozentrums

Ich kann es zwar immer noch nicht wirklich glauben, aber ich bin in Lima! In Peru, jetzt schon zwei Wochen! Der Flug hat super geklappt und wir sind hier am Flughafen von zwei Freiwilligen abgeholt worden, die das letzte Jahr in einem Projekt in Lima gearbeitet haben. Sie sind mit uns ins Romerozentrum gefahren, wo wir die ersten drei Wochen wohnen, um noch einen Sprachkurs zu machen, die Umgebung kennen zu lernen und uns gemeinsam an das Land zu gewoehnen, in dem wir uns ab naechster Woche selbststaendig zu recht finden muessen. Das Romerozentrum befindet sich in Carabayllo, dass ist der groesste, aber auch einer der aermsten Stadtteile in dieser riesigen Stadt. Darin wohnen wir in einer gruenen Oase, obwohl es in Lima nie regnet, aber im Winter auch nie die Sonne scheint. Dafuer ist es eine eigene Welt hinter hohen Mauern, in der wir aber natuerlich nicht bleiben. Schon am ersten Wochenende wurde fuer uns vom Zentrum ein Kulturprogramm vorbereitet, um das Land kennen zu lernen. So sind wir zu zwei Prae-Inca Ruinen gefahren. Cantamarca, die eine der beiden, liegt auf 3500 Metern, aber dafuer in der Sonne. Die andere, Pachacamac, liegt auf der anderen Seite von Lima. Zu beiden sind wir mit einem Bus gefahren, so dass wir allein auf der Fahrt einiges gesehen haben. Der naechste Ausflug ging ins koloniale Zentrum von Lima, das war das erste von Lima, was wir gesehen haben, und was auch andere Toristen zu sehen bekommen. Trotzdem sind wir auch dort als grosse Gruppe Gringos noch aufgefallen. Mittlerweile ist es schon fast normal auf der Strasse angeschaut zu werden, und dass alle Fotos mit uns machen wollten. Auf dem Plaza de armas meinte ein Kind: "Mama lass mal eine Foto mit den Schaufensterpuppen machen", da waren selbst unsere peruanischen Begleiter erstaunt.
Am ersten Dienstag hat unser Spanischkurs dann begonnen. Das Ziel unserer Lehrerin ist, uns die gesamte Spanische Grammatik in drei Wochen beizubringen. Bisher sieht es auch ganz gut aus, ihr Lieblingswort ist "rapido" und sie zieht das Programm voll durch. Auf jeden Fall sind wir damit nicht schlecht beschaeftigt und wir lernen was.
Trotzdem machen wir manchmal nachmittags noch Ausfluege in die Stadt, um etwas einzukaufen oder einfach nur die Stadt zu erleben. So langsam habe ich darum auch das Gefuehl mich zurecht zu finden. Zumindest weiss ich schon, mit welchen Bussen ich wieder nach Hause komme, und das ist erst mal das Wichtigste.
Einer dieser Ausfluege hat uns auch nach Miraflores gefuehrt: das wirtschaftliche  Zentrum Limas. Als ich nach ein einhalb Stunden Fahrt aus dem Bus ausgestiegen bin, habe ich gedacht, ich waere in einer anderen Welt oder zumindest in einer anderen Stadt. Im zweiten Lima hupen die Autos nicht mehr staendig, die Hauser sind  fertig gebaut, es liegt kein Muell auf der Strasse und ueberall laufen weisse Menschen rum. Abends waren wir dann noch in einem Wasserpark mit angeleuchteten Springbrunnen. Es war gut auch diese Seite der Stadt zu sehen, obwohl ich von ihr fast mehr geschockt war als von der anderen. Auf jeden Fall war ich nicht traurig, wieder nach Carabayllo zu fahren, irgendwie kommt mir das echter vor.
In unserer Gruppe hier verstehen wir uns echt gut und es macht es viel leichter diese Erfahrungen am Anfang mit den anderen zusammen zu machen. Ich freue mich trotzdem jetzt auch darauf ins Projekt zu gehen und so richtig anzufangen. Und nicht mehr aus dem Rucksack zu leben und Unterricht zu haben.
Also das naechste mal schreibe ich aus Oxapampa.

Montag, 1. August 2011

Und auf einmal ist alles anders...

Nachdem ich mich ein dreiviertel Jahr darauf vorbereitet habe nach Tinki zu fahren, wird drei Wochen vorher auf einmal alles anders. Simon, der mit mir im Projekt in Tinki arbeiten wollte, hat kurzfristig abgesagt und alleine soll niemand in einem Projekt eingesetzt werden. Start dessen geht es jetzt nach Prosoya - völlig anders aber trotzdem auch ein tolles Projekt.

Prosoya (PROgrama SOcial YAnachaga)
ist ein Projekt, in dem 40 Jungen in einem Internat leben. In einem zweiten Haus im Nachbardorf wohnen 16 Mädchen. Sie alle kommen aus ärmsten Verhältnissen und ihnen wird dort eine Ausbildung ermöglicht.
Vormittags besuchen die Jugendlichen eine staatliche Schule und nachmittags arbeiten sie in verschiedenen Werkstätten, in denen sie zum einen eine Berufsausbildung erhalten zum anderen aber auch mit dem Verkauf der von Ihnen hergestellten Produkte einen Teil ihres Lebensunterhalts finanzieren.
Mehr Informationen über Prosoya gibt es beim deutschen Unterstützer-Kreis http://www.peru-aktion.de/

Nach Abi, Vorbereitungskurs und einem Sprachkurs in Barcelona, geht es am Donnerstag endlich wirklich los nach Peru. Das nächste Mal gibt es dann also Nachricht von der anderen Seite der Welt - natürlich mit mehr Informationen über das Leben vor Ort und Berichten über alles, was ich so erlebe.